Vier Wochen vor dem Start unseres ersten Trekking-Abenteuers (Wicklow Way in Irland 2021 – Bericht folgt) war es an der Zeit, einmal mit vollem Gepäck eine größere Distanz zurückzulegen.

Wir hatten uns für dieses Abenteuer eine Wanderung durch die Hausbachklamm und das Wildrosenmoos ausgesucht, die ungefähr der Länge und den Höhenmetern unserer Etappen in Irland entsprach.

Mit ca. 20 Kilometern und 530 geplanten Höhenmetern waren wir also ganz gut aufgestellt.

Startfoto am Parkplatz
Die erste Tour mit “voller” Ausrüstung

Die Wanderung startet in Weiler im Allgäu. Wir haben uns für den Parkplatz am Friedhof entschieden, da die Parkplätze innerhalb der Stadt rar gesät sind. Mit vollem Marschgepäck (bei mir ca. 12 Kg) machten wir uns also (noch hochmotiviert) auf den Weg. Die Wanderung zur und durch die Hausbachklamm ist sehr gut ausgeschildert und läuft immer am Hausbach entlang. Wer sich nur für die Wanderung durch die Hausbachklamm entscheidet, findet hier eine sehr familienfreundliche Wanderung.

Nach ca. einer Stunde mussten wir uns aufgrund des sommerlichen Wetters der obersten Kleidungsschicht entledigen. Dabei trafen wir zwei andere Wandererinnnen, die aber nicht sonderlich gesprächig waren.

Die Hausbachklamm
Die Natur, die uns hier umgibt, ist wunderschön

Eine Stunde später erreichten wir dann das Highlight des Tages: Eine Seilrutsche über den Hausbach. Anna-Lena konnte es sich natürlich nicht nehmen lassen, das Kind in ihr etwas auszuleben. Nach ein paar Runden Seilrutsche fahren entschieden wir uns dann aber doch wieder für die Fortbewegung zu Fuß. Immerhin ist der Bewegungsradius einer solchen Seilrutsche eher eingeschränkt.

Die Route durch die Hausbachklamm erklärt sich echt von selbst. Über Stufen, Stege, Steine und Wurzelwege folgen wir dem Hausbach durch die schön schattigen Laubwälder. Die Temperaturen „draußen“ merkt man im Wald kaum. Auch wenn der Hausbach kein tosender Fluss ist, gilt es ihn zwischenzeitlich zu überqueren. Solch eine Brücke eignet sich immer für wunderschöne Naturaufnahmen. Die Wege sind durchweg angenehm zu gehen und es geht munter auf und ab.

Um von der Hausbachklamm in das Wildrosenmoos zu gelangen muss man am Ende der Klamm in Vorderschweinhöf ein kleines Stück auf der Straße entlang laufen. Es dauert aber nicht sonderlich lange, bis der Naturpfad zum Wildrosenmoos kurz hinter dem Ortsschild Vorderschweinhöf beginnt. Von den schattigen Laubbäumen gelangen wir in einen (nicht weniger schattigen) Fichtenwald. Die Bäume schützen zwar vor der Sonne, der Weg ist aber auch ohne die Hitze sehr schweißtreibend. Wir orientieren uns an den Wegweisern Richtung Sulzberg, schaffen es aber trotzdem uns zu verlaufen. Die Wege hier sind etwas “ausgebauter” und breiter als der Wanderweg entlang des Hausbachs. Es handelt sich dabei eher um Forst- als um Wanderwege. Das tut der Schönheit der Natur aber keinen Abbruch.

Mir ist übrigens bis heute nicht ganz klar, wo genau wir falsch abgebogen sind. Immerhin war unser „Zusatzweg“ ein wunderschönes Stück Waldweg mit einer schönen Bank für ein kleine Verschnaufpause. Es war also gar nicht so schlimm.

Das Wildrosenmoos
Das Wetter hat es hier echt gut mit uns gemeint

Nach einigen Orientierungsproblemen konnten wir zumindest die grobe Richtung unseres Ziels festlegen, marschierten munter weiter und erreichten auch bald das Schutzgebiet Wildrosenmoos. Über Planken schlängelt sich der Weg durch das Moor. Immer wieder finden sich Infotafeln, die uns ganz nebenbei noch was über das Wildrosenmoos lernen lassen.

Am Ende des Moorgebiets gehen wir noch ein kleines Stück durch einen Wald und bevor man sich versieht steht man vor einem wunderbaren Alpenpanorama.

Alpenpanorama
Sobald man den Wald verlässt wird man von diesem Ausblick begrüßt

Wir orientieren uns Richtung Sulzberg (der Kirchturm ist recht gut erkennbar) und folgen dem geteerten Weg, auf dem wir viele andere Wanderer treffen. In Sulzberg genießen wir noch einmal den unglaublichen Blick auf das Alpenpanorama und suchen uns langsam ein Plätzchen zum Mittagessen. Wir durchqueren die Ortschaft und finden unter einer Baumgruppe inmitten einer Wiese ein Örtchen, das unseren Ansprüchen genügt. Das Wetter spielt weiterhin mit und bei strahlendem Sonnenschein genießen wir unsere Brotzeit (wie immer bestehend aus Landjäger, Semmel, Bergkäse und Gemüse).

Der weitere Weg ist recht unspektakulär und muss eigentlich nicht wirklich ausgeführt werden. Es gibt verschiedene Wegweiser denen es zu folgen gilt um wieder zum Startpunkt der Reise zu kommen. Interessanterweise führen einige Abschnitte des offiziellen Wegs über Wiesen. Das habe ich so auch noch nicht erlebt.

Schlussendlich waren wir nach 22 Kilometern und 736 Höhenmetern wieder am Parkplatz. Wir waren also ziemlich nah an unserer Planung. Erfahrungsgemäß sind wir immer etwas weiter unterwegs als ursprünglich geplant. Als Test für die Ausrüstung war die Wanderung hervorragend. Es hat alles in die Rücksäcke gepasst, es hat alles gehalten und war sogar einigermaßen angenehm zu tragen.

Die Hausbachklamm und das Wildrosenmoos sind, egal ob als jeweilige Einzelwanderung oder als zusammenhängende Tour, absolut zu empfehlen.

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